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Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

eine umfassend angelegte Bestandsaufnahme der Umweltsituation in Hamburg liegt vor Ihnen: der "Umweltatlas Hamburg 1994". Mit dem Umweltatlas bietet die Umweltbeh"rde der interessierten Öffentlichkeit einen Gesamtüberblick über relevante Umweltdaten Hamburgs. Der Umweltatlas gibt Auskunft über den Stand der Umweltnutzung und über die Situation der Umwelt, über Rahmenbedingungen und Grundlagen. Datenreihen über l,ngere Zeitr,ume zeigen Entwicklungstrends auf. Zus,tzliche Informationen, z.B. Richtwerte oder St,dtevergleiche geben den Lesern Maást,be zur Beurteilung der Umweltdaten an die Hand. Die Daten werden in der Regel im Rahmen von Karten oder als Graphiken pr,sentiert und in den Texten erl,utert. Informationen, die sich dieser anschaulichen Darstellungsweise entziehen, sind - soweit vertretbar - weggelassen worden.worden.

Der Umweltatlas belegt das Schlagwort von der grünen Metropole Hamburg. So sind z.B. über 9 % der Gesamtfläche Hamburgs öffentliche oder öffentlich nutzbare Grünflächen, 5,6 % der Gesamtfläche sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen, rund ein Drittel sind Landwirtschafts- und Waldflächen. Der starke Rückgang der Emissionen wesentlicher Luftschadstoffe, der ebenfalls deutliche Rückgang bei den Einleitungen in unsere Gewässer, die Verringerung des Wasserverbrauchs und die wachsende Wertstofferfassung in den privaten Haushalten sind Belege erfolgreicher Umweltpolitik, aber auch eines wachsenden Umweltengagements der Bürger.

Der Umweltatlas zeigt aber auch den Handlungsbedarf. Zwischen 1970 und 1992 sind die landwirtschaftlichen Flächen von 41 % auf 29 % geschrumpft. Dieser Prozeß kann nicht unbegrenzt fortgesetzt werden, ohne daß die "grüne Metropole" Schaden nimmt. Kohlendioxid- und Luftschadstoffemissionen des Kraftfahrzeugverkehrs sowie die Lärmbelastung belegen die Notwendigkeit einer bundesweiten umweltverträglichen Verkehrspolitik. Altlastensanierung bleibt eine langfristige Aufgabe des Umweltschutzes, die unser Trinkwasser sichert und gerade auch wegen der Schonung von Freiflächen durch Flächenrecycling im wirtschaftlichen Interesse der Stadt nicht vernachlässigt werden darf. Trotz der Reduzierung der kommunalen Abfälle um mehr als ein Drittel durch die zunehmende Wertstofferfassung bereits vor Einführung des Dualen Systems liegt die zu entsorgende Restmüllmenge bei rund einer Million Tonnen im Jahr, von der noch 1993 knapp die Hälfte in Schönberg entsorgt wurde. Daß der Umstieg auf eine moderne, wesentlich auf Verbrennung beruhende Restmüllentsorgung möglich ist bei gleichzeitiger dramatischer Senkung der Luftschadstoffbelastung aus der Abfallverbrennung, z.B. auch bei Dioxinen, ist im Kapitel "Luft" nachzulesen. Und das "Energie"-Kapitel zeigt: in der Steigerung der Energieproduktivität und der Förderung regenerativer Energie liegt eine große Zukunftsaufgabe der Umweltpolitik.

Ich hoffe, der Umweltatlas leistet einen Beitrag zur rationalen Erörterung umweltpolitischer Prioritäten in unserer Stadt.

Dr. Fritz Vahrenholt
Umweltsenator


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